Das Google-Manifest

Diskriminierung ist nie okay. Ob per Gesetz oder per Realität ist dabei völlig unerheblich.

Aber ich bin jetzt mal wieder ein paar Wochen stiller Mitleser.

Artikel des Grundgesetz es hatten wir glaub’ ich vor 10 Jahren in der Schule… Aber ja… Da war ja was… Danke für die Info von @ionutbaiu

Allerdings… die Realität sieht, wie richtig angemerkt von @anon94273153 … etwas anders aus…

Frauen bezahlen weniger Eintritt, Männer sind die Drinks günstiger… In Summe gemittelt, bezahlen dann Männer und Frauen annem Abend etwa gleich viel… Insofern kann, insgesamt gesehen, eigentlich nicht von einer Bevor- oder Benachteiligung gesprochen werden.

Auf “Konferenzen” ist’s (es, die Gegebenheiten…) aber anders gelagert. Hier entfällt die vorübergehende Benachteiligung des einen durch die nicht zeitweilige Bevorteilung des anderen NICHT!

Auch wenn ich es selbst etwas „unhöflich“ finde, dich durch einen direkten Bezug darauf aus deiner selbstgewählten „stillen Mitleserschaft“ zu locken, hier nochmal ein paar Zitate aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz :

§ 1 Ziel des Gesetzes
Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.

§ 5 Positive Maßnahmen
Ungeachtet der in den §§ 8 bis 10 sowie in § 20 benannten Gründe ist eine unterschiedliche Behandlung auch zulässig, wenn durch geeignete und angemessene Maßnahmen bestehende Nachteile wegen eines in § 1 genannten Grundes verhindert oder ausgeglichen werden sollen.

Letzterer wird eben als Rechtfertigung für Diskreminierung herangezogen. Für die „Positive Diskreminierung“.

Man könnte jetzt anfangen, Korinthen zu kacken, und die Worte „geeignet“ und „angemessen“ im juristischen Sinne zu zerpflücken oder darüber zu philosophieren, was „verhindern“ oder „ausgleichen“ denn im Einzelfall bedeuten soll.

Man könnte auf das juristische Schlupfloch hinweisen: Dort steht dass die „…Nachteile … ausgeglichen werden sollen. Wenn dort stünde, dass die unterschiedliche Behandlung zulässig ist, ~„wenn die Nachteile ausgeglichen werden“, dann wäre das ein viel engeres Korsett, bei dem es auch notwendig wäre, nachzuweisen, dass bestimmte Maßnahmen überhaupt etwas bewirken. Aber so kann man unterschiedliche Behandlungen rechtfertigen, damit, dass man sagt, dass damit ein („höheres“, „gerechteres“) Ziel erreicht werden soll. Das ist eine gefährliche Form von Beliebigkeit, die meines Erachtens in einem Gesetz nichts zu suchen hat. Aber was weiß ich denn schon :roll_eyes:

Ja, ich erinnere mich daran, dass wir „Positive Diskriminierung“ auch behandelt hatten in der Schule…

Und dass das alle „unsicher“ gemacht hat, ob man jetzt jeden Rollstuhlfahrer Hallo/Guten Tag sagen darf _oder muss_, oder ob das schon positive Diskriminierung (eine Art Belästigung) wäre. Bei denjenigen, wie mir, die ohnehin schon nie jemanden auf der Straße grüßen, ist das besonders irritierend, wenn nicht gar verstörend.

Die „tatsächliche“ Konsequenz daraus ist, jetzt den „Hass“ von allen Rollstuhlfahrern auf sich zu ziehen. :no_mouth:

Was Jordan Peterson in einer seiner Lectures auf eine Frage zum Google-Manifest damals geantwortet hat:

https://www.youtube.com/watch?v=cruRyoo2xiE

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Das hier ähnelt zwar langsam einem “Protokoll” eines Prozesses, dessen frühe Anzeichen von vielen nicht erkannt oder aus Angst vor Ausgrenzung schlicht nicht eingestanden wurden, dessen absurde Auswüchse aber inzwischen so offensichtlich werden, dass hoffentlich mehr Leute das Problem erkennen:

als Reaktion auf diesen Blog-Post:

Vielleicht einer der Anlässe für den Blog-Post:

♫ “Am besten komm’ ich durch den Tag, wenn ich mich doll selber mag”… ♫

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Hallo liebe Lesenden, schon mal vielen lieben Dank für das lesen.

Ich bin nun mal gespannt, wie lange es denn nun dauern wird, bis der oder die erste damit beginnt, die Fragen auf Stackoverflow mit einer netten freundlichen Begrüssung und einer Floskel, die vorauseilend ein Danke für das Interesse und die Mühen sich mit der Frage zu beschäftigen zu versehen.

Ein paar Dinge die mir persönlich auffallen sind, dass es unter Amerikanerinnen und Amerikanern, wohl die Angewohnheit gibt mit einer übertriebenen Freundlichkeit im Vergleich zu Deutschen durch den Tag zu gehen. https://www.youtube.com/watch?v=9Hq9iTi9kCQ hat da ein paar Punkte aus Sicht einer Amerikanerin die seit einigen Jahren in Deutschland lebt zusammengefasst. Das macht den Artikel schon etwas gewöhnungsbedürftig.

Im Gegensatz zu Stackoverflow gibt es bei Facebook und Twitter ja keine Downvotes, die wenn ich mich nicht ganz täusche auch von der eigenen Reputation abgehen. Und dennoch verbreiten diese Sozialen Netzwerke viel Hass, wie ich aus den Medien erfahren durfte. Andererseits sind das doch die Anlaufstellen für Soziale Kontakte ausserhalb der RL und vielleicht besser geeignet.

Aber vielleicht komme ich ja auch irgendwann zu der Erkenntnis, dass eine freundliche, wenn auch falsche Antwort auf eine Frage einer korrekten, kurzen, bündigen, direkt auf den Punkt kommenden Antwort zu präferieren ist.

Vielen lieben Dank!

Nachdem ich mal dem letzen link von @Marco13 gefolgt bin und mir das durchgelesen habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass man das wohl auf verschiedene Arten interpretieren kann wie da so auf SO und anderswo geantwortet wird.

Es geht u.a. um diesen Tweet: https://twitter.com/aprilwensel/status/974859164747931650?ref_src=twsrc^tfw&ref_url=https%3A%2F%2Fmedium.com%2Fmedia%2F05df21be418e53c494a8c339c64962d3%3FpostId%3Dc46414a34a52

Eine Interpretation ist, dass man die Zeile 49 doch zeigen sollte bzw. andeuten welches die Zeile 49 ist, da man sonst ganz klar keine Hilfe geben kann.
Die andere interpretation ist, dass da wohl ein „priviligierter weisser kaukasischer Mann“ arme unwissende unterdrueckt.

Beide Interpretationen sind moeglich, die letzte aber nur, wenn man einen an der Waffel hat :zipper_mouth_face:

Die Kritik an den Worten „clearly“ und „exactly“ zwingt einen ja schon fast, sarkastisch zu werden, und zu fragen, ob es OK gewesen wäre, wenn man geschrieben hätte „Du, ich versteh’ dich ja voll gut, du, aber es wäre echt voll nett von dir und wir wären dir voll dankbar wenn du uns bitte ein bißchen Code zeigen würdest, vielleicht so was in der Nähe von Zeile 49, das wär’ echt super, du, damit wir dir alle gemeinsam helfen können - wir schaffen das!“.

Klartext: Wer mit den Worten „clearly“ und „exactly“ nicht klarkommt, hat clearly ein Problem, aber das ist nicht das Problem derjenigen, die ihre Freizeit aufwenden, um dort eine qualitativ hochwertige Wissensbasis zu schaffen, und die ersticken in dem Müll, den unfähige Stümper da als „Fragen“ in die Welt pressen. Die Review-Queues enthalten zurzeit ca. 10000 Posts - vielleicht sollte Fräulein Wensel da mal ganz mitfühlend durchgehen, und schauen, mit was man es da jeden Tag so zu tun hat. Und wie viel Baldrian sie da braucht. Und wie viele Stress-Bälle sie währenddessen kaputtknetet.

Wenn ich die Aufgabe hätte, eine Parodie auf „Frauen und IT“ zu entwickeln, und sehr viel Zeit zum Überlegen und einige sehr kreative Momente hätte, würde ich vielleicht irgendwann auf die Idee kommen: „Höhö, ja, die Geschichte von einer Frau, die eine Webseite für ‚mitfühlende Programmierung‘ erstellt - vielleicht noch mir irgendeinem Herzchen als Symbol - höhö…“. (Ich würde auf der Seite ein bißchen mehr rosa machen - das grau wirkt so kalt und un-mitfühlend - aber das ist ein Detail).

Eigentlich wäre das ja eher amüsant. Ein Ausreißer. Ein Kuriosum. Ähnlich befremdlich wie jemand, der versucht, Frauen das Wahlrecht zu entziehen: „Leute gibt’s…“. Das Problem, dass sowas „durchsickert“. Das Google-Memo war ein deutliches Warnsignal. Jemand, der den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammenfasst, wird dafür gefeuert. Die Tatsache, dass so eine Firma den Großteil der Informationen kontrolliert (*) ist besorgniserregend.

(*) Das wollte ich irgendwie genauer schreiben: „…die man im Internet findet“, „… an die man aus eigener Initiative rankommen kann“, „… die zur politischen Meinungsbildung beitragen“ - aber so eine Einschränkung ist nicht notwendig. Es geht praktisch um alle Informationen.

Das ist hate-speech. Dafür wirst du vermutlich bald gefeuert werden können.

Ich glaube Outreachy wurde bisher nicht erwähnt und es hat durchaus eine Bedeutung, da sehr große Tech-Firmen mitmachen. Speziell bei den Auswahlkriterien finde ich diesen Absatz erwähnenswert:

You must meet one of the following criteria:

  • You live any where in the world and you identify as a woman (cis or trans), trans man, or genderqueer person (including genderfluid or genderfree).
  • You live in the United States or you are a U.S. national or permanent resident living aboard, AND you are a person of any gender who is Black/African American, Hispanic/Latin@, Native American/American Indian, Alaska Native, Native Hawaiian, or Pacific Islander

Also ich weiss nicht ob für einen Error Stackoverflow der richtige Platz ist, ich mail die immer an Oracle, damit sie das in der nächsten Version beheben können.

Gut, gäbe ja noch die Interpretationsmöglichkeit ich hätte da etwas falsch gemacht, aber das ist ja wohl eine verleumderische Unterstellung.

Aber davon abgesehen, hab ich auch selbst manchmal das Gefühl, dass jegliche Kritik, egal wie angebracht sie auch sein mag als negativ erachtet wird. Selbst einfachste Verbesserungsvorschläge werden als Kritik aufgenommen.
Bei Kindern zählt man teilweise beim Fussball die Tore nicht mit, so dass es keine Verlierer gibt. Lehrer oder Dozenten setzen sich einem Shit-Storm aus, wenn die Noten mal leistungsgerecht ausfallen.
Das einzige was man vielleicht noch zu hören bekommt ist der Versuch einer Rechtfertigung für den Blödsinn den man angemakelt hat.

Da wird in Zukunft noch einiges auf einen zukommen.

Müssen sie. Was bleibt ihnen anderes übrig?


(Ich habe mir gerade mal Ablassbrief – Wikipedia durchgelesen. Muss aber nicht unbedingt was mit diesem Thema zu tun haben).

Ich berufe mich darauf, dass das Sarkasmus ist und dieser ist ein „coping mechanism“ fuer Burnout/extremen Stress, lasse mich krankschreiben und beanspruche damit offiziell auch eine Opferrolle…

„mitmachen“ ist IME/IMHO nicht mehr, die treiben an.

Es gibt wohl keine klare Linie zwischen „mitmachen“ (im Sinne eines ansonsten passiven „Mitläufers“), und dem „Antreiben“ - spätestens wenn das, worum es geht, gerade das „Antreiben“ ist.

Ansonsten hat im aktuellen Stackoverflow-Chaos gerade jemand einen interessanten Link gepostet:

Und das war 1981.

wmx

:unamused:

Was denn? Endlich wird auch an die Xenomorphs gedacht.
SETI

Ich finde den Grad des Brainwashings unvorstellbar, den der- die- oder dasjenige durchlaufen haben muss, um es für notwendig, oder auch nur richtig, oder auch nur angebracht, oder auch nur akzeptabel zu halten, bei einer englischen (!) Jobbeschreibung ein “(w/m/x)” dahinterzuschreiben.

(Ich meine, wir wissen, doch, dass es “(m/w/x)” heißen muss: Bros before hoes!)

Die Geschichte zeigt, dass die größten Probleme und pathologischen Auswüchse von denjenigen ausgingen, die unreflektiert versucht haben, alles ganz besonders richtig zu machen. Man könnte eine gewisse Beruhigung daraus ziehen, dass alles dokumentiert ist, und man dann in Zukunft wenigstens sagen kann: “Ich hab’s euch ja gleich gesagt!”, aber ich befürchte, dass einer der nächsten Schritte sein könnte, dass die Spuren der andersdenkenden (also der normalen Leute, in diesem Fall) verwischt werden.