Das Google-Manifest

Irgendwie ist das mühsam mit dir zumindest von meiner Seite aus. Du hast einen völlig anderen ethischen Standpunkt als ich. Bevor es jetzt weiter auf dem Level bleibt sind wir uns einig, dass wir uns nicht einig sind.
“Lächle doch mal” ist einfach nur eine vollkommen diskriminierende und sexistische Aufforderung

Ich würde zwar fast so weit gehen, zu sagen, dass

In 99,999% der Fälle sind aber Frauen die Angesprochenen.

irgendwie nach „Vorurteilen“ oder „Klischees“ klingt, und jeder Kassierer bei McDonalds, der die Kunden mit einem GrumpyCat-Gesicht abfrühstückt, damit rechnen muss, von seinem Vorgesetzten (oder, weil wir ja ganz gender-neutral sind: „seinem/seiner/ihrem/ihrer VorgesetztIn“) diese Aufforderung zu hören bekommt, aber sicher sein kann man sich da natürlich nicht.

Es erscheint mir im Moment noch unrealistisch, aber ich ziehe zumindest die Möglichkeit in Betracht, dass dieser Fanatismus, so wie er heute schon „über ein Ziel hinausgeschnappt“ ist, in Zukunft wieder „zurückschnappen“ wird, und Frauen sich dann auf einmal angegriffen fühlen, weil man sie als „Mitarbeiterin“ bezeichnet, weil das ja offenbar das Geschlecht betont und damit sexistisch ist (analog zur den Übergängen „negro“ → „colored“ → „black“ → „African American“ etc…). Oder anders: Solange irgendjemand irgendwas braucht, worüber er „offended“ sein kann, wird er auch etwas finden. Aber das wird sich zeigen.

Zur Zeit findet sich eine Dame “offended”, die auf Formularen als “Kunde” angesprochen wird: https://www.shz.de/deutschland-welt/panorama/sparkassen-kundin-will-kundin-statt-kunde-sein-bgh-prueft-id19124681.html

Das sind natürlich hochwichtige Fragen, die das Gericht da zu klären hat. Mit einer gendergerechten Sprache werden wir bestimmt eine Gleichstellung der Frau, das Ende sexueller Gewalt und den Weltfrieden erreichen…

Mhm, Verzeihung, es muss natürlich heißen: “Das sind natürlich hochwichtige Fragen, die die Gerichtin da zu klären hat. Mit einer gendergerechten Sprachin werden wir bestimmt eine Gleichstellung der Frauin, die Endin sexueller Gewaltin und die Weltfriedin erreichen…”

Hmja, Landei stiehlte meinen Part (oder Partin?)…

Heißt es denn, ohne die „Sprachwaschmaschine“, Mitarbeitender oder Mitarbeitende? Klingt ja beides nicht toll.

Das ist eines von vielen Beispielen, die man für solche Lapalien findet. Man könnte noch hunderte weitere Finden. Und der letzte Absatz ist eine typische, ironisch/sarkastische Reaktion darauf, bei der man nur hoffen kann, dass nicht das echte Problem übersehen wird, nämlich dass eben Gerichte (die ohnehin schon gnadenlos überfordert sind) ihre Zeit noch mit so einem Sche!ß verschwenden müssen.

Auf der Ebene dieses Beispiels ist es aber “nur” “lästig” oder “ärgerlich”, aber “schädlich” nur im Sinne der verschwendeten Resourcen von Gerichten.

Richtig “gefährlich” wird es, wenn irgendwelche Lapalien eben gravierendSTe negative Auswirkungen für einzelne haben können. Wenn etwa jemand sagt “Lächle doch mal”, und dann (ungerechtfertigter- oder zumindest vollkommen überzogenerweise) irgendeine Null-Toleranz-Anit-Harassment-Maschinerie losgetreten wird, und derjenige im schlimmsten Fall seinen Job verliert…

Mal wieder ein bißchen “sachlicher” und fokussierter auf’s Topic:

Das schöne an paradoxen Ergebnissen ist, dass sie so wenig überraschend sind.

Jaja, das hat mit dem Google-Manifest jetzt schon nun noch seeehr am Rande zu tun, aber …

Egal wie idiotisch eine Frage ist, irgendjemand wird sie schon (ernsthaft) stellen und beantworten.

Bitteschön:

Unterschiede der Geschlechter, und was die Wissenschaft dazu sagt:

https://youtu.be/ROKrjpdZVXE?t=40s

Das ist quasi die (etwas weniger unterhaltsame) Kurzfassung von dem schon mehrfach (hier) verlinkten:

(Ein nicht unerheblicher Teil der Zeitersparnis liegt wohl schlicht darin, dass sie sich in der Einleitung nicht so ausführlich rechfertigen und präventiv „entschuldigen“ musste :roll_eyes: )

Mit den „Bell Curves“ schließt sich so gesehen fast wieder der Kreis zum Google-Manifest, denn genau die hatte der Autor ja auch erwähnt. Und ist gefeuert worden. Das nur nochmal zur Erinnerung.


Eigentlich wollte ich hier noch auf den Professor Against Political Correctness-Channel von Jordan Peterson verlinken, habe aber einfach mal auf gut Glück „Anti Political Correctness“ in Google eingetippt, und das erste Ergebnis war was hier: https://www.gender.hu-berlin.de/de/veranstaltungen/gender-kolloquien/anti-political-correctness : Dort gibt es wohl einen Themenabend/Podiumsdiskussion. Hier eine Liste der Vortragend_innen und Orgranisator_innen:

  • Gabriele Jähnert
  • Maisha Auma
  • Jana Cattien
  • Vanessa Thompson
  • Katharina Pühl
  • Patricia Purtschert
  • Katrin Kämpf
  • Paula-Irene
  • Kerstin Palm
  • Christiane Carri
  • Christine Wimbauer
  • Silvy Chakkalakal
  • Biplab Basu
  • Ilse Lenz
  • Emilia Roig
  • Johanna Mohrfeldt
  • Mona Motakef
  • Bozena Choluj
  • Stefanie Boulila
  • Stefanie Claudine Boulila
  • Stephan Goertz
  • Julia Benner
  • Julia Teschlade
  • Pum Kommattam
  • Eva Redecker

(Eventuelle Hervorhebungen sind reiner Zufall und nicht beabsichtigt)

Und die reden dann dort über interessante Themen:

Fehlende Diversität thematisieren! Effekte des kolonialen und geschlechtlichen Ordnens in ost- und westdeutschen Bildungsmaterialien

Das ganze ist inzwischen seine eigene Parodie geworden. Ich kann das einfach nicht mehr ernst nehmen. Wenn sie sich „ein bißchen weniger Mühe gegeben hätten“ vielleicht schon. Aber so nicht.

(Anfangen könnte man vielleicht damit, zu erwähnen, dass „Diversität“ nichts ist, was „fehlen“ kann. Sie ist bestenfalls ein möglicher Seiteneffekt der Abwesenheit von Diskreminierung, aber noch nicht mal das (!) (Bell curves etc, siehe oben). Sie ist so gesehen nichts „erstrebenswertes“ und kein „Ziel“ das man erreichen oder dem man nacheifern muss. Perfekte Diversität „erreicht“ man ganz einfach: Jeden Menschen als Individuum betrachten. Aber das ist wohl out. Gruppen gegeneinander aufhetzen ist irgendwie in :no_mouth: )

https://www.enterjs.de/diversity#diversity-tickets

Weiter so :roll_eyes:

Das beschäftigt dich wirklich über große Teile des Tages hinweg, oder?

Vielleicht mehr, als es sollte. Vielleicht beschäftigt es auch andere einfach nur weniger, als es sollte. Vielleicht habe mir auch nur zu lange von Jordan Peterson das Gehirn waschen lassen. Aber vielleicht ist etwas, nachdem es gewaschen wurde, sauberer als vorher. Wie auch immer.

Ein Mann besucht die Konferenz und bezahlt dafür 1100€.
Eine Frau besucht die Konferenz und bezahlt dafür 200€.

Eine Frau bekommt die Tickets ggf. zu etwa einem Fünftel des Preises.

Weil sie eine Frau ist.

Das ist quasi die Definition von Diskreminierung.

Es wird schwer werden, mich davon zu überzeugen, dass Diskreminierung gut und richtig und sinnvoll ist. Aber es steht jedem frei, es zu versuchen, und diese Diskreminierung zu rechtfertigen.


Ich versuche zumindest, eine gewisse Beruhigung daraus zu ziehen, dass ich weiß, wie es weiter geht. Im Moment bekommen solche Sche!ßaktionen wie “Diversity Tickets” noch Beifall von einer großen Gruppe - nämlich ggf. der Gruppe derer, bei denen irgendwelche die Wirklichkeit verzerrenden sozialkonstruktivistischen Indoktrinationsbemühungen Wirkung gezeigt haben. Aber die Fragmentierung wird weitergehen, und die Ungerechtigkeiten werden zunehmen. Ich befürchte zwar, dass es zu lange dauern wird, bis genug Leute gemerkt haben, dass das der falsche Weg ist, und das Pendel dann in unerfreulicher Weise zurückschwingen wird, aber zumindest kann man dann sagen: “Ich hab’s euch ja gesagt”.

Weisste was?

Ich würde wenn ich dort hin gehen wollte mich einfach aus trotz für so ein Ticket bewerben.

Wenn jemand fragt, Schwul oder BI falls verheiratet. Sollen sie doch das Gegenteil beweisen.

Vielleicht merken sie es ja, wenn dann nur noch Diversity-Tickets ausgegeben wurden und die Rechnung am Ende nicht mehr so aufgeht wie geplant.

Ich würde solche(*) Veranstaltungen einfach konsequent meiden. Wer sich das gefallen lässt, ist selbst schuld, und verdient sich den fünffachen Preis auch redlich.

Vermutlich würde ich mich sogar angepisst fühlen, wenn ich eine Frau wäre, denn politisch inkorrekt gelesen lautet die Botschaft ja: „Oh, du hast eine Vagina(**), dann brauchst du aber dringend unsere Hilfe“…

Nebenbei bemerkt: Wenn die Veranstalter so eine Geisteshaltung zur Schau stellen, wird die Veranstaltung auch nicht sonderlich gut sein.

(*) Ich habe kein Problem mit Veranstaltungen, bei denen sozial Benachteiligte einen Nachlass bekommen, das finde ich sogar gut.

(**) Ja, ich habe „Vagina“ gesagt. Deal with it!

Auch freier Eintritt für Frauen bei Partys gehört dringend verboten.

Btw, es geht in die richtige Richtung. Auch wenn sich manche hier gerne auf den Status Quo einen runterholen. Aktuell wird ja noch die Frau diskriminiert, das ist ja okay, weils halt bisher immer so war.

Nö, wieso das denn? :thinking:

https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_3.html

Absatz 3, Ich mach mal die wesentlichen Teile Fett, der Lesbarkeit wegen
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

Jo, ist echt übel, dass es das noch gibt. Wird sich auch nicht so schnell ändern. Frauen werden weiterhin benachteiligt

Ich glaube, da war jetzt irgendwo ein Sarkasmusversuch dabei - aber wenn, dann war es ein schlechter. Zumindest gehe ich davon aus, dass der Vergleich mit den Parties nicht ernst gemeint war. Ich könnte jetzt mit Polemik kontern, etwa der Frage, ob ich denn kostenlos oder per Diversity-Ticket auf ein Justin-Bieber-Konzert kommen könnte. Aber solange keine Argumente kommen, warum Diskreminierung OK ist, wenn sie von oben (und im schlimmsten Fall durch Gesetze) erzwungen wird, mit dem abstrakten, unsinnigen und nicht zu erreichenden Ziel “(perfekte?) Diversity” zu erreichen, lehne ich mich mal entspannt zurück, mit dem Hinweis: “Sag’ bescheid, wenn du kapiert hast, dass da was falsch läuft”.